Nun, nach dem GAU "Die dunkle Bedrohung" hat es mich natürlich trotzdem schon am Donnerstag ins Kino gezogen. Nach den knapp zwei Stunden war das Publikum in zwei Teile (ok, ein paar Ausnahmen gab es) gespalten:
- Die blinden Getreuen: Die Hammelherde von KdS-Fans, die sich auch die letzte McDonalds Kindertüte holen, damit auch alle Devotionalien beisammen sind.
- Die ewigen Kotzbrocken: Typische Miesmacher, denen aber auch überhaupt nichts recht zu machen ist (Ich zitiere: Man, der war ja genauso Scheiße wie Der Herr der Ringe).
Ich selbst zähle mich zu den eher unkritischen Zuschauern, die mit guten Effekten und einer Dialogregie, die ein halbwegs erwachsenes Publikum ansprechen (hängt natürlich auch von Film ab). 24 Stunden nach dem Kinobesuch möchte ich folgendes Urteil abgeben: Vergesst Schauspieler, Dialoge und Dramaturgie, es geht nur noch um SFX und Merchandiseartikel.
Es mag ja für die Schauspieler immer recht undankbar sein, wenn man mit fiktiven Charakteren agieren muß, aber haben wir solche hölzernen Akteure und eine Dialogregie verdient, die weit unter einer mittelmäßigen "Biene Maja"-Folge liegt? Die "romantischen" Liebesszenen waren meines Erachtens so schlecht in Szene gesetzt und gespielt, daß es einem im Halse würgte.
Dazu kommen reichlich geklaute Szenen (ich sage nur 5. Element) und der gescheiterte Versuch, zwei paralele Handlungsstränge wie bei "Das Imperium schlägt zurück" zu bieten.
Das Schlimmste ist aber sicherlich, daß Herr Lucas es verlernt hat, eine stimmige und spannende Geschichte zu erzählen. Nichts ist es mit näheren Informationen zum Konflikt innerhalb der Republik... Dafür rauscht eine schier endlose Schlange von gröstenteils unwichtigen Charakteren am Zuschauer vorbei, ohne irgendwann wenigstens kurz den Hintergrund dieser Personen geschildert zu bekommen. Hier habe ich den Eindruck, daß es hierbei nur darum geht, möglichst viele verschiedene Action-Figuren anbieten zu können. Hihi, hier müssen die sogar die Bestien in der Arena gezwungen werden, die Verurteilten zu fressen, so blöd sind die (gibt aber wieder 3 tolle Figuren).Ich könnte diese Liste noch fortsetzen, aber ich glaube, Ihr wisst, was ich meine.
Der Film hat aber auch gute Momente, nämlich dann, wenn es nur noch um Effekte und nicht Handlung geht: Die Hatz durch das Asteroidenfeld, der Kampf in der Arena, die große Schlacht auf dem Planeten selbst (hat fast epische Ausmaße wie bei Warhammer 40K) und die meisten anderen Effekte sind großartig in Szene gesetzt. Doch auch hier beschleicht mich das Gefühl, daß verschiedene Szenen absichtlich wie Videospiele aufgebaut sind (JnR durch die Roboterfabrik, Rennspiel Killerverfolgung, RTS Endschlacht, Jedi Knight 3 gegen Jango Fett, usw.). So lassen sich schnell und leicht Spiele schmieden, vielleicht sogar mit den Modellen von ILM...
Wie dem auch sei, genug gemeckert. Ach ja, alleine wegen des Actionszenen werde ich mir den Film wohl noch ein zweites Mal ansehen. Und ich glaube leider, daß dies alles ist, was Herrn Lucas interessiert...
Gute Nacht,
Marc